TVR Forum

Wenn ich mit meinem Vixen 2500 zum TÜV muss, habe ich grundsätzlich ein Problem mit den vorhandenen Abgaswerten. 3,5% CO2 legt der Prüfer als oberen Grenzwert fest - um danach festzustellen, dass der Triumph-Motor diesen Wert nicht einhalten kann. Er liegt immer darüber, obwohl ich den Motor mit Colortune-Kerzen optimal eingestellt habe mit dem anzustrebenden hellblauen Verbrennungsbild.

Triumph-Kenner auf dieses Problem angesprochen, bestätigen mir ausnahmslos, dass der Motor diesen Wert einfach nicht erreichen kann und auch niemals erreicht hatte bei halbwegs vernünftigen Laufeigenschaften. Also - woher kommt dieser vom TÜV vorgegebene Grenzwert von 3,5%?

In der letzten Ausgabe von "British Classics" lese ich zu diesem Thema gerade, dass "beim Abgasverhalten die Grenzwerte und Vorschriften einzuhalten sind, die zum Zeitpunkt der Erstzulassung des Fahrzeuges Gültigkeit hatten". Aha - und woher hat der TÜV-Mensch diesen Grenzwert speziell für meinen Vixen 2500? Es ist ja nirgendwo erwähnt, dass der Motor vom TR6 ist. Wobei ich bezweifele, dass auch dafür der Wert zum Zeitpunkt der Erstzulassung wirklich bekannt sein dürfte.

Bleibt jetzt die Frage, woher ich diesen ominösen Grenzwert bekomme. Im TR6 Werkstatthandbuch von 1972 steht darüber nichts geschrieben. Und nur den Vorgaben prinzipientreuer Prüfer möchte ich mich auch nicht länger aussetzen.

Kann mir jemand helfen? Leider habe ich keinen Zugang zur Triumph-Szene, um mich dort nach der in diesem Fall gängigen Praxis erkundigen zu können. Gerade, weil der Motor diesen heute vorgegebenen Grenzwert offensichtlich niemals erreicht hat.

Werner Vixen

Kann Dir zwar bei Deiner Fragestellung nicht helfen, aber HU-Pruefstellen kann man sich ja Gott sei Dank noch selbst aussuchen.

Moin Werner,

genau so erging es mir früher auch stets mit dem MGB. Auch mit dem konnte man entweder den TÜV mit seinen ominösen Grenzwerten zufriedenstellen oder aber der MG konnte vernünftig gefahren werden... beides gleichzeitig war völlig unmöglich! Damals war aber ASU und TÜV noch getrennt, man konnte also bei der Werkstatt seines Vertrauens die Abagase überprüfen lassen und später dann zum TÜV fahren und dort den Rest des Wagens checken lassen.

Woher die Grenzwerte kommen habe ich mich auch immer gefragt. Es gibt da leider nur die Möglichkeit eine "passende" Prüfstelle für die HU zu finden oder aber kurz vorher nochmal rechts ran fahren und die Düsenstöcke der HS-Vergaser ganz nach oben drehen. Für alles weitere gern PN/Telefon.

Gruß
Axel

Hallo Werner,
bis du sicher, dass du CO2 meinst und nicht CO?
Kohlenstoffdioxid ist das, was doch immer als Klimakiller verteufelt wird und heute ein tolles Verkaufsargument mit g/km angegeben wird. Wundert mich, dass man überhaupt noch kohlensäurehaltige Getränke konsumieren dar.f
CO ist Kohlenstoffmonoxid und wird mit tatsächlich 3,5% Grenzwert festgelegt und ist hochgradig giftig. Ist aber eigentlich ein Zeichen für zu fette Motorabstimmung. Bei Vergasermotor reicht eine Verringerung des Hauptdüsenquerschnitts. Hat aber leider den Nachteil, dass die meisten älteren Motoren lieber mit etwas fetterer Einstellung nur gute Leistungswerte abgeben. Sprit sorgt auch dafür, dass der Motor gekühlt wird, was wichtig für's Überleben des Motors ist.
Tipp: zum TÜV mit kleineren Düsen und danach wieder Originalabstimmung

Gruß
Helmut

_________________
..be a Part of the Legend...
Dr. h.c. of Counseling
Lord of Oakwood

Turbochargers are for Peoples who can't build Engines.
Keith Duckworth

Okay - dann CO. Auf jeden Fall bin ich nicht geneigt, nur für 1/2 Stunde meine optimale Vergasereinstellung zu verändern, um hinterher in aufwendigen Versuchen den alten Zustand wieder herzustellen.

Darum bräuchte ich eigentlich die für 1972 gültigen Abgaswerte für den Triumph - wenn es damals überhaupt schon so etwas gegeben hat. Ich möchte ein für allemal dieses leidige Thema vom Tisch haben. Alle mir bekannten TR6-Fahrer, die ich bisher auf diesem Punkt angesprochen hatte, waren auf die roten 07-er Kennzeichen umgestiegen. Für mich aber auch keine wirkliche Alternative. Also müsste ich weiterhin irgendwie bescheissen oder versuchen, eine dauerhafte faire Lösung zu finden.

Und dazu brauche ich einen Einstieg in die kompetente Triumph-Szene - die Leute müssten eigentlich wissen, wie dieses Problem dauerhaft gelöst werden kann. Kann mir jemand helfen?

Werner Vixen

Werner, die Regeln scheinen eindeutig zu sein:

http://de.wikipedia.org/wiki/Abgasunter ... atalysator

Eine andere Info kenne ich nicht. Man kann aber durchaus auch eine AU unabhängig von der HU durchführen lassen bei einem anerkannten Fachbetrieb:

http://www.adac.de/infotestrat/reparatu ... fault.aspx

Die SU-HS4-Vergaser bei meinem MGB ließen sich ohne Werkzeug mal eben schnell im Gemisch verstellen (Düsenstock hoch oder runter drehen), das hätte für einen korrekten Wert bei der Messung immer ausgereicht.

Hast auch noch eine PN Werner.

Hallo Werner,
mich würde mal interessieren, auf welcher Grundlage diese Aussage gemacht wurde:

In der letzten Ausgabe von "British Classics" lese ich zu diesem Thema gerade, dass "beim Abgasverhalten die Grenzwerte und Vorschriften einzuhalten sind, die zum Zeitpunkt der Erstzulassung des Fahrzeuges Gültigkeit hatten

_________________
Mit freundlichen Grüßen
Toni
www.tvr.at

Diese Nachricht ist genderfrei. Mach' mit, stopp den Unsinn!

Toni, ich schicke Dir per Mail eine Kopie der Seite aus der "British Classics". Leider weiss ich nicht, wie ich diese Kopie auch dem Forum zugänglich machen kann. Jedenfalls gehe ich vorerst davon aus, dass die Leute keinen Mist verbreiten. Dürfte bei dieser Zeitschrift eigentlich nicht passieren.

Und weil ich mich nicht für alle Ewigkeit zum Bescheissen zwingen lassen möchte, will ich einmal versuchen, hier ein Exempel zu statuieren. Dazu brauche ich aber als Erstes die damals gültigen Werte - wenn es die jemals gegeben hat. Da ich (noch) keinen Zugang zum Triumph-Forum habe, wollte ich das erst einmal auf dieser Schiene versuchen.

Werner Vixen

Würde den Artikel auch gern mal sehen, hab die Zeitschrift leider nicht abboniert. Das Thema ist aber durchaus spannend und betrifft ja viele Oldtimerfreunde. Hab mal bei den Jungs von MG nachgefragt:

http://www.mgdc.de/board/viewtopic.php?f=8&t=18562

Ob Abgaswerte von einem TR6 wirklich einen TÜVler interessieren wenn es doch faktisch um einen TVR geht? Mit gesundem Menschenverstand müsste es so sein wenn es nur um Werte im Leerlauf geht, da spielt es ja nun wirklich keine Rolle in welchem Fahrzeug der Motor steckt. Somit müssten z.B. für eine 350i-Keil die Werte vom Rover SD1 Vitesse auch passen.

Hallo Werner,
ich glaube nicht, dass es dir hilft, wenn dein Motortyp bei einem anderen Fahrzeughersteller verwendet wird/wurde. Allein ein anderes Getriebe, andere Abgasanlage, andere Spritversorgung oder unterschiedliches Zündsysteme verändert schon die Motorcharakteristik und damit auch die Abgaswerte. Es könnte sein, dass ein gut aufgelegter TÜV-Ingenieur diesen Vergleich mit einem anderen Hersteller bei gleichem Motor zustimmt, in der jetzigen Zeit aber eher unwahrscheinlich.
Frag doch mal bei den Kitcar-Typen nach, die mit ihren Seven und Dankervoorts auch schon ganz moderne Motoren verbaut haben (Opel X20xev; Honda Vtec; Ford Duratec). Die wissen sicher, ob die Übernahme der Werte aus den Großserienautos möglich war.

Gruß
Helmut

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