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 Betreff des Beitrags: Re: Chimaera Kaufberatung ersucht
BeitragVerfasst: Fr 3. Okt 2008, 12:07 
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Hallo Thomas!

Der Kaufpreis eines Chimaera 500 LHD hängt im wesentlichen davon ab,

- ob der Verkäufer schnell verkaufen möchte
- ob Du genau dieses Fahrzeug haben möchtest
- wie der optische und technische Zustand des Fahrzeuges ist.

Für Top-Fahrzeuge werden durchaus über 40 TEuro gezahlt. Zustands- und Situationsabhängig aber möglicherweise auch nur 12 TEuro. Dazwischen ist die ganze Bandbreite möglich.

Abgesehen von jungen Fahrzeugen mit ganz geringer Laufleistung, sind für eine Preisfindung Km-Stand und Alter weniger relevant. Wichtig ist der Pflegezustand und zu erfahren, was in den letzten Jahren am Auto repariert und ausgetauscht worden ist.

Beim Chimaera 500 Bj 98 mußt Du bei einer Laufleistung von 60 TKm mit folgenden Problemen rechnen, die demnächst auf Dich zukommen könnten:

- Kupplung (verschlissen)
- Kupplungsgeberzylinder (undicht)
- Fahrwerksbuchsen (obere Front-Querlenker, Gummi der hinteren Buchsen von der Hitzestrahlung der nahen Auspuffkrümmern verbrannt)
- Kühler undicht (die von TVR verwendete Landrover-Basis hat eine erbärmliche Qualität)
- Bremsscheiben (abgenutzt)
- Zündkabel (von der Hitze im Motorraum geschädigt)
- Kerzenstecker-Verlängerungen (von der Hitze im Motorraum geschädigt)
- Luftfilter (der originale Schaumfilter neigt dazu sich aufzulösen und auseinanderzufallen)
- Hauptscheinwerfer-Reflektoren (sind unmittelbar Feuchtigkeit und Schmutz ausgesetzt)
- Nockenwelle (frühzeitig abgenutzt wegen: der beim 5.0L verwendeten harten Ventilfedern, mangelhafte Härtung der N-Welle, Fahrweise der Vorbesitzer, schlechter Motoröl-Service)
- Kipphebel, Stößelstangen und Hydrostößel
- Fahrzeug-Batterie (mangelnde Pflege und Ladung, war möglicherweise bereits mehrfach tiefentladen)
- Stepper Motor (verschlissen oder möglicherweise nur verschmutzt)
- Alle Schlauchverbindungen im Motorraum für Lenk-Hydraulik, Benzin, Unterdruck (verschlissen wegen der Hitzeentwicklung im Motorraum)
- Zündspule (von TVR verbaute Billig-Version hält der Hitzeentwicklung im Motorraum nicht Stand)
- Stoßdämpfer und Fahrwerksfedern (verschlissen)
- Auspuffkrümmerdichtungen (brennen durch, Ursache meistens gelöste Krümmerschrauben)
- Auspuffkrümmer (reißen an den Schweißnähten, wegen miserabler Paßgenauigkeit)
- Vor-Kat’s (zersetzten sich und zerstören dabei möglicherweise den Haupt-Kat)

Wenn der oder die Vorbesitzer keine der aufgeführten Probleme hatte(n), wirst Du sie demnächst erleben. Todsicher, früher oder etwas später.

Beim Chimaera 400 sieht es weit weniger dramatisch aus. Beim 5.0L wirken sich das höhere Drehmoment und die Hitzeentwicklung im Motorraum negativ auf die Haltbarkeit der Komponenten aus.

Die immer wieder zitierten Probleme mit der Alarmanlage sind dagegen meistens auf den häufig schlechten Ladezustand der Fahrzeugbatterie zurückzuführen. Ausgenommen ist hier die Alarm-Sirene, deren nicht austauschbaren Akkus nach fünf bis zehn Jahren verbraucht sind.

Wegen der Ersatzteilpreise würde ich mir nicht so viel Sorgen machen. Fast alles ist als originales TVR-Ersatzteil zu zivilen Preisen verfügbar. Der häufig gegebene Tip, baugleiche Teile von Ford usw. zu verwenden, führt meistens dazu, daß man lange sucht und dann höhere Preise zahlt. Ob das Teil dann überhaupt paßt ist, sei dahin gestellt.

Der Chimaera ist technisch gesehen eher ein einfach gestricktes Fahrzeug. Aber die immer wieder geäußerte Meinung, daß nahezu jede Werkstatt damit klar kommt, halte ich für falsch. Viele Werkstätten scheitern schon daran, daß Fahrzeug ordnungsgemäß auf die Hebebühne zu bringen. Die Hebebühnen-Ausleger werden häufig einfach am GFK angesetzt. Habe ich selber mehrfach erlebt.

Vorausgesetzt, sie ist bereit sich mit den Eigenheiten des Chimaera auseinander zusetzten, kann man das Auto aber jeder Werkstatt, die sich mit Exoten und Oldtimern beschäftigt anvertrauen. Während meiner Clubarbeit habe ich die Erfahrung gemacht, daß diese Werkstätten meistens nachfragen und sich Tips geben lassen, wenn sie sich mit unbekannter Materie beschäftigen müssen. Natürlich gibt es auch hier immer wieder abschreckende Negativ-Beispiele.

Gruß
Eckhard


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 Betreff des Beitrags: Re: Chimaera Kaufberatung ersucht
BeitragVerfasst: Fr 3. Okt 2008, 23:48 
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Hallo Eckhard,

Danke für Deine umfassende Auflistung.

Uiuiui, das ist des Schlechten aber wirklich zu viel. Praktisch jede zweite Position geht auf die Hitze im Motorraum zurück. Ich habe ehrlich gesagt noch nie eine Konstruktion gesehen, bei welcher der Krümmer nach vorne weggeht und den halben Motorraum unnötig verbratet. Gäbe es da keine Möglichkeit, die Hitze im Krümmer zu halten, indem man ihn umwickelt oder beschichten lässt? Viele der Positionen lassen sich noch locker verkraften, aber eine big no-no hat es auch dabei: Nockenwelle und Ventiltrieb. Wie gross ist da die Wahrscheinlichkeit, dass sich da etwas vor km-Stand 120'000 abzeichnet?

Also ich überlege mir das nochmals ganz gründlich, weil ich mir fast sicher bin, dass die Vorbesitzerin viele der Positionen nicht gemacht hat.

Thanks!
Thomas


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 Betreff des Beitrags: Re: Chimaera Kaufberatung ersucht
BeitragVerfasst: Sa 4. Okt 2008, 12:28 
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Thomas,

tut mir leid, wenn ich Dir mit meiner Auflistung Angst gemacht habe. Ich finde die Liste überhaupt nicht dramatisch. Wir sprechen hier immerhin über ein (handgebautes, englisches) 12 Jahre altes Fahrzeug.

Bei vielen Positionen der Auflistung handelt es sich lediglich um preiswerte Serviceteile die bei jedem Auto früher oder später ausgetauscht werden sollten. Dazu gehören zum Beispiel: Zündkabel, Kerzensteckerverlängerungen, Stepper Motor usw. Leider neigen einige TVR Besitzer dazu dieses zu vernachlässigen. Begründung: das Auto fährt doch! Diese Aussage stimmt sogar. Bei einem 5.0L Achtzylinder muß schon etwas Wesentliches geschehen sein, wenn er einen deutlichen Leistungsverlust zeigt. Ansonsten geht der Leistungsverlust schleichend voran und der Fahrer gewöhnt sich daran.

Das Thema wurde bereits vor einiger Zeit im alten Forum am Beispiel Nockenwelle diskutiert. Der Verschleiß an der im 5.0L und allen HC-Versionen verbauten Nockenwelle “TVR435“ nimmt mit der Laufleistung ständig zu. Abhängig davon wie das Auto gefahren und Öl-Wechsel betrieben wurde, ist die Nockenwelle bei ca. 60 bis 120 TKm verbraucht. Der Motor erfährt dadurch einen erheblichen Leistungsverlust, läuft aber noch problemlos. Nehmen wir mal einen Leistungsverlust von ca. 70 PS an (Axel, dieses ist nur eine Annahme. Es können auch 50 oder 100 PS sein), dann hat der 5.0L statt der realen ca. 270 PS “nur“ noch 200 PS. Bei einem Fahrzeug mit einem Gewicht von 1060 Kg immer noch kein schlechter Wert. Wenn jemand das Auto zum ersten Mal fährt, wird er es als sauschnell empfinden und nicht im Traum daran denken, daß die Nockenwelle verschlissen ist und einige der Ventile möglicherweise schon nicht mehr richtig gesteuert werden. Nach einer Eingewöhnungsphase, wünschen sich viele der neuen Besitzer dann aber doch etwas mehr an Leistung und Antritt. Das ist dann der Zeitpunkt, an dem die Leute sehr empfänglich für angepriesene Wunder-Produkte sind. Das sind zum Beispiel: Zündverstärker, einstellbare Benzindruckregler, Tuning Chip usw. Ich finde es immer schade, wenn viel Geld dafür verwendet wird, in der Hoffnung einige zusätzliche PS zu erhalten. Das die Hoffnungen zudem höchstens subjektiv erfüllt werden, ist noch eine andere Geschichte. An der eigentlichen Problematik der verschlissenen Nockenwelle ändert sich dadurch nichts. Ist diese dann doch getauscht worden, erfährt der Besitzer erstmals den enormen Antritt und die Power eines TVR-Rover 5.0L Motors. Die Erneuerung der Nockenwelle ist beim Rover V8 in der Regel einfach durchzuführen und vergleichsweise kostengünstig.

Ein anderes Beispiel. Der Stepper Motor dient beim Rover V8 zur Regelung des Motor-Leerlaufs. Er sollte von Zeit zu Zeit gereinigt werden, ist dann aber doch irgendwann verschlissen. Sehr viele der Neu-Besitzer eines Chimaera mit > 60 TKm Laufleistung ärgern sich über das lästige Teillastruckeln. Häufig wird es dem TVR-Rover V8 als generelle Schwachstelle zugeschrieben und die Leute ärgern sich jahrelang über den ruppigen Motorlauf. Manche versuchen sogar mit Zündverstärker, höheren Benzindruck, Tuning Chip usw. das Problem zu lösen. Aus eigener Erfahrung weiß ich, daß dieses kein generelles Problem des Motors ist. Ich habe meinen Chimaera bei einem Km-Stand von 2500 übernommen. Erst bei einer Laufleistung von 90 TKm habe ich das gleiche Symptom kennengelernt. Nach der Erneuerung des Stepper Motors (ca. 175 Euro und 2 Minuten Arbeit) war wieder alles in bester Ordnung.

Ich könnte hier noch seitenlang weitere Beispiele bringen, denke aber, daß es jetzt verständlicher geworden ist, was ich in einen meiner vorherigen Beiträge über Zuwendung, Service und Pflege beim TVR gemeint habe.

Das von Dir bereits angesprochenen Umwickeln oder Beschichten der Auspuffkrümmer bringt schon eine Reduzierung der Hitzeentwicklung im Motorraum. Es gibt aber noch weitere, effektivere Möglichkeiten die Hitzeentwicklung bereits vor ihrer Entstehung zu vermeiden. Ich habe mir dazu einige Gedanken gemacht. Auf http://www.acs-pro.de/7_1.html findest Du einiges zu dem Thema.

Für mich wäre es kein Grund einen Chimaera nicht zu kaufen, wenn der Vorbesitzer sich nicht um die hier genannten möglichen Probleme gekümmert hat. Dieses wäre vielmehr die Begründung für eine entsprechende Reduzierung des Kaufpreises.

Gruß
Eckhard


Zuletzt geändert von Chimaera am Sa 4. Okt 2008, 14:52, insgesamt 1-mal geändert.

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 Betreff des Beitrags: Re: Chimaera Kaufberatung ersucht
BeitragVerfasst: Sa 4. Okt 2008, 13:53 
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Das mit der Nockenwelle und dem nichts merken vom schleichenden Leistungsverlust kann ich nur bestätigen. In meinem Rover SD1 hatte ich damals eine sehr stark verschlissene Nockenwelle, zwei Nocken haben so gut wie nichts mehr bewegt! Aus den zugehörigen Hydro-Stößeln kann man ein schönes Schnäpschen trinken! Der rover ging aber dennoch richtig gut voran, hab ihn halt nie gefahren mit richtiger Leistung. 50-100 PS weniger halte ich durchaus für realistisch.

Die Aufzählungen von Eckhard sollten wirklich keinen davon abhalten, sich einen TVR zu kaufen. Es soll nur verdeutlich mit was man so alles rechnen kann oder besser muss. Wenn man die Nockenwelle nicht selber wechseln möchte sollte man sich die Werkstatt aber gut auswählen, habe schon von Fachbetrieben gehört, die da bis zu 4.000 Euro berechnet haben und dabei nicht mal die Steuerkette mit getauscht haben! Falls jemand eine Adresse braucht:

http://www.healey-nord.de/

Nicht vom Firmennamen irritieren lassen, dort kennt man sich mit dem Rover V8 (und u.a. auch mit Getrieben und Differentialen) richtig gut aus.

Gruß
Axel


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 Betreff des Beitrags: Re: Chimaera Kaufberatung ersucht
BeitragVerfasst: Sa 4. Okt 2008, 14:21 
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Thomas,

noch eine Anmerkung. Wenn der vielleicht erforderliche vergleichsweise günstige und einfach zu bewerkstellende Austausch und Reparatur von Nockenwelle und Ventiltrieb beim Rover V8 für Dich bereits ein “big no-no“ ist, solltest Du besser die Finger von einem TVR lassen.

Für ein Fahrzeug mit ca. 300 PS Leistung, das in den 90igern je nach Ausstattung einen Neupreis von rund 150 TDM hatte sind die Unterhalts- und Betriebskosten beim Chimaera sensationell günstig.

Wenn Du es zuverlässiger haben möchtest, bist Du beim Honda NSX bestimmt besser aufgehoben. Aber bei aller Zuverlässigkeit wird auch ein Honda Motor irgendwann repariert werden müssen. Ich kenne nur die Preise beim Civic 1.4 und bin mit den Preisen für Teile und Reparaturen beim NSX-Motor nicht vertraut, bin mir aber sicher, daß Du für das Geld einen Rover V8 gleich mehrfach reparieren kannst.

Gruß
Eckhard


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 Betreff des Beitrags: Re: Chimaera Kaufberatung ersucht
BeitragVerfasst: Sa 4. Okt 2008, 14:44 
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Axel,

stimme Dir voll ganz zu. Wer noch nie etwas von Nockenwellen Timing sowie Pre-Load der Hydrostößel gehört hat, sollte selbst die Finger vom Austausch der Nockenwelle lassen und besser eine Werkstatt damit beauftragen.

Leider gibt es bei den Werkstätten viele schwarze Schafe, die für viel Geld die Nockenwelle austauschen, aber sich nicht die Arbeit machen, Hydrostößel, Stößelstangen und gegebenenfalls die Kipphebel und Steuerkette/rad auch zu wechseln. Das wird dann 20TKm später gemacht, zusammen mit der, aufgrund nicht erneuerter Ventiltrieb-Komponenten, schon wieder verschlissenen Nockenwelle. Das diese Werkstätten keinerlei Gedanken an Nockenwellen Timing und Hydrostößelvorspannung verschwenden ist dann leider auch zu befürchten.

Gruß
Eckhard


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 Betreff des Beitrags: Re: Chimaera Kaufberatung ersucht
BeitragVerfasst: Sa 4. Okt 2008, 17:38 
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Chimaera hat geschrieben:
Thomas,

noch eine Anmerkung. Wenn der vielleicht erforderliche vergleichsweise günstige und einfach zu bewerkstellende Austausch und Reparatur von Nockenwelle und Ventiltrieb beim Rover V8 für Dich bereits ein “big no-no“ ist, solltest Du besser die Finger von einem TVR lassen.

Wenn Du es zuverlässiger haben möchtest, bist Du beim Honda NSX bestimmt besser aufgehoben. Aber bei aller Zuverlässigkeit wird auch ein Honda Motor irgendwann repariert werden müssen. Ich kenne nur die Preise beim Civic 1.4 und bin mit den Preisen für Teile und Reparaturen beim NSX-Motor nicht vertraut, bin mir aber sicher, daß Du für das Geld einen Rover V8 gleich mehrfach reparieren kannst.

Gruß
Eckhard


Gemessen daran, dass der anvisierte Wagen 60 Tkm auf der Uhr hat und mich dann bald eine Nockenwellenüberholung und andere Sachen, weil der Wagen, so wie er aussieht, nur das Notwendigste bekam, erwartet, ist das wohl nicht der richtige Wagen und sollte besser auf ein anderes Exemplar warten.

Motorreparaturen beim NSX sind sehr teuer, wenn es denn jemals notwendig sein sollte, denn sie halten 500 Tkm und mehr, selbst hin- und wieder auf Rennstrecken bewegte Wagen laufen deutlich über 300 Tkm ohne jegliche Revision. Im Gegenteil, Honda schreibt, dass der Motor ab km-Stand 100'000 nochmals etwas Leistung dazugewinnt, was man hin und wieder auch mal an einem Dyno sieht, wo Motoren mit über 200 Tkm am meisten Leistung haben. Aus dieser Hinsicht bin ich zu stark verwöhnt, weil ich weiss, dass der Motor fully bulletproof ist.

Ich werde das Thema TVR vorerst mal auf Eis legen und nach einer anderen Gelegenheit Ausschau halten. Vielen Dank für Eure ehrlichen Meinungen. :)


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 Betreff des Beitrags: Re: Chimaera Kaufberatung ersucht
BeitragVerfasst: Sa 4. Okt 2008, 18:47 
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Thomas,

ich hoffe Du hast mich nicht mißverstanden. Für einen der seltenen Chimaera 500 LHD im Top-Zustand zahlst Du, wenn denn überhaupt mal einer angeboten wird, ca. 35 TEuro, plus/minus 7,5 TEuro.

Wenn man am optischen und technischen Zustand des Fahrzeuges schon erkennen kann, daß es nicht gepflegt worden ist, sind 20 TEuro vielleicht schon zuviel. Für die Differenz von ca. 15 TEuro kann man am Auto schon einiges machen. Wie schon zuvor gesagt, richtet sich der Kaufpreis beim Chimaera nach dem Zustand. Alter und Laufleistung spielen keine Rolle.

Wenn für Dich die Zuverlässigkeit des Fahrzeuges an erster Stelle steht, würde ich Dir auf jeden Fall von einem TVR sowie allen anderen englischen Fahrzeugen abraten. Du würdest nicht glücklich werden.

Mal abgesehen vom Alltags-Auto, könnte ich mit einem technisch nahezu perfekten Auto, das einfach immer nur fährt, nichts anfangen. Nicht das ich die Unzuverlässigkeit eines englischen Autos lieben würde, es sind vielmehr die Ecken und Kanten sowie die Schwächen und Stärken, die den Charakter meines Chimaera ausmachen. Deswegen liebe ich das Auto.

Dafür lasse ich gerne alle zehn bis fünfzehn Jahre mal die Nockenwelle tauschen.

Gruß
Eckhard


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 Betreff des Beitrags: Re: Chimaera Kaufberatung ersucht
BeitragVerfasst: Sa 4. Okt 2008, 22:56 
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Die Preise von Fahrzeugen, die in Europa angeboten werden (autoscout24) bewegen sich zwischen EUR 10-40k, etwas ungewöhnlich. Bei den teureren Exemplaren frage ich mich natürlich, ob jemand den geforderten Preis auch wirklich bezahlt.

Werden für die Linkslenker wirklich gegen 5-10k mehr bezahlt?

Das besichtete Stück wäre allenfalls für EUR 20k vertretbar. Die Marktpreise liegen bei uns (CH) bei ca. EUR 30k. Da hättest Du natürlich recht, dass man mit 10 Riesen einiges anfangen könnte. Wenn ich mir aber Deine Liste anschaue, dann werden die kaum reichen, selbst wenn ich die meisten Sachen (ausser Nockenwelle) selbst machen könnte, oder?


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 Betreff des Beitrags: Re: Chimaera Kaufberatung ersucht
BeitragVerfasst: So 5. Okt 2008, 10:41 
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Thomas,

die von Dir genannte Preisspanne von 10 bis 40 TEuro bei den Verkaufsangeboten ist nicht ungewöhnlich. Wie ich schon erklärt hatte, orientiert sich der Preis am Zustand des Fahrzeuges. Und da gibt es bei TVRs nun mal gewaltige Unterschiede. Billige Fahrzeuge sind von den Vorbesitzern wenig gepflegt worden und bergen noch mehr Überraschungspotential als ein Chimaera es ohnehin schon tut.

Die Gattung der teuren “hatte nie Probleme mit meinem Chimaera“ Angebote haben wir hier bereits detailliert diskutiert. Es sollte besser heißen: “ich habe bisher nichts in meinen Chimaera investiert und überlasse das jetzt dem neuen Besitzer“

Ich kann bestätigen, daß die hohen Preise von >40 TEuro für Top-Exemplare auch gezahlt werden. Auch die Aufpreise von 5 bis 10 TEuro für LHD Fahrzeuge werden gezahlt. Wobei der höhere Preis nicht allein durch die Lenkradanordnung bedingt ist. Der typische, in England gefahrene Chimaera ist in der Regel schon durch viele Hände gegangen und befindet sich häufig bereits in einem bedauernswerten optischen und technischen Zustand. Dazu kommt die in diesem Forum schon hinreichend diskutierte Rostproblematik. Bei den auf dem Kontinent gefahrenen Fahrzeugen ist Rost kein Thema und die Autos sind von Liebhabern gehegt und gepflegt worden. Ausnahmen betätigen auch hier die Regel.

In den letzten Jahren hat sich in Deutschland eine enorme Nachfrage nach dem Chimaera entwickelt, die von den wenigen im Markt angebotenen Fahrzeugen bei weitem nicht befriedigt werden kann. Dieses gilt natürlich ganz besonders für die seltenen Linkslenker. Aus diesem Grund sehen wir derzeit einen zunehmenden Import von RHD-Chimaera aus England, die dann auch hier häufig zu Preisen von ca. 10 TEuro weiterverkauft werden.

Den meisten Kaufinteressenten geht es aber nicht darum einen möglichst billigen Chimaera zu bekommen. Diese Leute wollen ein LHD Fahrzeug in gutem Zustand. Es ist daher davon auszugehen, daß die Preise für Linkslenker in gutem Zustand in den nächsten Jahren eher steigen oder zumindest stabil bleiben werden. Am unteren Ende der Preisskala werden die im Laufe der Jahre immer schlechter werdenden Exemplare dagegen immer billiger.

Mit einem Budget von 10 TEuro kannst Du bei einem Chimaera schon sehr viel machen. Die kostenaufwendigste Position wäre eine gegebenenfalls erforderliche Neulackierung. Nockenwelle, Kupplung und Auspuffkrümmer sind vergleichsweise günstig zu ersetzen. Das gilt auch für eine Erneuerung der Serviceteile (Zündkabel usw.).

Ich kenne den Markt für Honda NSX Fahrzeuge nicht, vermute aber, daß es dort ähnlich aussieht und billige runtergerittene, aber auch gepflegte Top Exemplare zu entsprechenden Preisen angeboten werden.

Gruß
Eckhard


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