TVR Forum

Hallo,

das mit dem Vordruckventil soll das ausglühen / abnutzen und brechen der Kupplungsfedern durch ein ständiges Anliegen des Ausrücklagers am Kupplungsautomaten verhindern.

http://www.zf.com/media/media/document/ ... RCS_zf.pdf
Das ist auf Seite 69 nachzulesen.

Das mit dem Entlüften ist so eine Sache.
Wenn der Mechaniker zu viel Schmierstoff zum einsetzen der Komponenten im Nehmerzylinder aufbringt, kann dieser die Entlüftungsbohrung zusetzen oder zumindest stören.

Bei mir waren etwa 50 - 100 Schaltvorgänge von Nöten bis das Teil richtig ausgerückt hat.

Markus hat natürlich recht mit dem einarbeiten des Kupplungsautomaten auf der Schwungscheibe, auch das ist möglich.
Ein weiteres Problem kann ein unsauberer oder nicht geschmierter Zapfen des Getriebes sein. Dann können sich die Kupplungsscheiben nicht frei bewegen.

Meist ist es aber eine Kombination aus allem.

Das Getriebe schließe ich mal aus. Da kannst Du einen Ölwechsel mit Dexron III machen.

_________________
Gruß

Joe



TVR Stammtisch SüdWest

http://tvrcarclub.de/der_club/regionen/ ... uedwesten/

Noch was vergessen.

Die Grundeinstellung des Kupplungspedals zur Kolbenstange des Geberzylinders hatte auch Einfluss auf das ausrücken.

_________________
Gruß

Joe



TVR Stammtisch SüdWest

http://tvrcarclub.de/der_club/regionen/ ... uedwesten/

@Joe
Thema "Vordruckventil" - kannst da noch ein bissl was dazu sagen?
- Kosten?
- Umbauten erforderlich?

_________________
You can live in a Sagaris, but you can't drive fast in a flat...

Hallo,

die Kosten liegen so etwa bei 150,- Euro.

Am Tuscan habe ich das Teil an dem Alublock im Fußraum eingebaut, an dem alle Leitungen eingeschraubt sind.
Die Leitung vom Kupplungsgeberzylinder abschrauben, Vordruckventil einschrauben. Die Leitung vom Geberzylinder wird mit dem Börtelgerät für Bremsleitungen auf den Anschluss passend geändert.

Ich habe für den Umbau, nach Einbau des Geberzylinders ( was echt eine Sch.... Arbeit ist ) in Ca 1 Stunde gebraucht.

Ich hatte gleichzeitig die Dichtungen des Nehmerzylinders, den Geberzylinder und das Ausrücklager gewechselt. Beim Ausrücklager hatte ich eine Abnutzung von 1,3 mm gegenüber dem neuen Festgestellt. Auch die Federn des Kupplungsautomaten zeigten deutliche Spuren der Abnutzung .

https://www.dropbox.com/s/f8b71ikr6tmlp ... 0.jpg?dl=0

Was ich auch Festgestellt habe ist, auch wenn der Geberzylinder augenscheinlich top funktioniert, dass diese schon das Zeitliche gesegnet hat.
Das erkennt man an dem schwarzen Abrieb im Flussigkeitsbehälter. Im Geberzylinder ist innen ein kleines Rückschlagventil, welches beim betätigen des Kupplungspedals den Rückfluss in den Flüssigkeitsbehälter verhindert. Das Teil verabschiedet sich irgendwann. Zu erkennen ist das, wenn man in den Flüssigkeitsbehälter schaut ( notfalls mit der Handykammera ein Bild oder Video aufnimmt )
und dort schwarzen Abrieb findet.
Durch diesen kleinen Schaden hat man beim betätigen des Kupplungspedals, immer einen kleinen Verlust des Flussigkeitsvolumens im Drucksystem, was zu einem geringerem Ausrückweg führt.
So kommt man durch viele kleine Modifikationen zu einem schön zu schaltenden Getriebe

_________________
Gruß

Joe



TVR Stammtisch SüdWest

http://tvrcarclub.de/der_club/regionen/ ... uedwesten/

Moin,

das Vordruckventil, welches ich hier liegen habe ist von Wilwood, erhält einen Restdruck von 10 PSI (0,68 bar) und hat um die 40,-- Euronen gekostet. Die Dinger werden in gemischten Bremssystemen eingesetzt (Scheiben-/Trommelbremsen) und es gibt sie mit unterschiedlichen Resthaltedrücken. Nach der ZF-Lektüre, die Joe verlinkt hat, bin ich nun aber ein wenig skeptisch hinsichtlich des Axialdrucks, der dadurch auf die KW-Lager ausgeübt wird. Ich weiß nicht, inwiefern der zusätzliche Druck tatsächlich relevant ist.

Vermutlich muss die ganze Schose nochmal auseinander (...) und gründlich inspiziert werden, so wie Joe es schon skizziert hat.

Beste Grüße
Tom

Ich verstehe die Funktion des Vordruckventils nicht so ganz, bzw den Nutzen bei der Kupplung.
Wenn da ein Vordruck/Restdruck erzeugt wird, dann kommt das doch in etwa dem verpönten, permanenten leichten Fußdruck auf das Pedal gleich, oder nicht ?
Denkfehler ?

habe ich mir auch gedacht

zur abhilfe habe ich eine fussraste.

_________________
schöne grüße
sascha

tvr - because loud is not enough
1-5-3-6-2-4

Hallo Zusammen,
ja das Ventil wirkt wie ein gaaanz leichter Druck auf das Kupplungspedal.
Der Sinn dahinter ist das das Lager ständig leichten Kontakt mit den Lamellen
des Kupplungsautomaten hat und dadurch immer mit Motordrehzahl mitläuft.
das schont die Lamellen und das Lager.
Im Serienzustand der Kupplung ruht das Lager und muss bei der Betätigung der
Kupplung von 0/min in null komma nichts auf Motordrehzahl beschleunigen. Dadurch
verschleißt das Lager schneller und wird schwergängig, was die Belastung beim Beschleunigen
immer weiter verstärkt und die Spitzen der Lamellen zusätzlich verschleißt. (Kreislauf-Prozess)
Ein schönes Beispiel für ein ähnliches Verschleißproblem sind die Reifen eines Flugzeuges, die
bei der Landung schlagartig beschleunigt werden (siehe Rauchentwicklung)
Nach Rücksprache mit dem Importeur von AP Kupplungen (ISA Racing) zum Thema abbrechende Lamellen,
wurde uns damals das von Joe genannte Ventil empfohlen.

Gruß Günther

hallo günther,

leuchtet ein, aber frage:

bitte waren bisher alle/viele ausrücklager & lamellen der druckkörper diverser tivis "ständig" defekt ?

_________________
schöne grüße
sascha

tvr - because loud is not enough
1-5-3-6-2-4

Danke Günther für diese kurze Darstellung der Dinge.

Auch wenn ich nicht gefragt bin, Sascha, und ich auch nicht weiß, ob Ausrücklager oder Tellerfedern besonders häufig bei den Speedsix vorzeitig "abrauchen", ist doch so weit klar, dass die Kupplung insgesamt recht häufig Grund zur Sorge gibt. Und wenn man die Infos, die bisher hier zusammengekommen sind einmal zusammenfasst, wird für mich deutlich, dass es wahrscheinlich nicht an einem einzigen Bauteil liegt, sondern an dem Zusammenwirken sämtlicher Komponenten. Und wie Joe schon schrieb, kommt es offensichtlich darauf an, die einzelnen mechanischen und hydraulischen Bauteile so aufeinander abzustimmen bzw. einzustellen, wo immer möglich, dass ihr Zusammenspiel eine Kupplungsfunktion ergibt, wie sie erwartet werden darf.

Persönlich stelle ich mir laienhaft die Wirkung eines Vordruckventils auch so vor, dass sich bei Verwendung desselben in der Kupplungshydraulik der wirksame Weg zum Ausrücken der Kupplung idealerweise ein wenig vergrößert, nämlich um den ansonsten vorhandenen "Leerweg", bis das Ausrücklager an der Tellerfeder anliegt. Ob ich der Lösung zu meinem Problem damit näherkomme, darüber kann ich allerdings nur spekulieren.