TVR Forum

In London gibt es eine Ultraniedrig-Emissionszone (ULEZ), die bald auf den ganzen Großraum London ausgeweitet werden soll. Sie bewirkt, dass Auto fahren nur noch für Begüterte erschwinglich ist. Nun kommt heraus: Wenn Wissenschaftler feststellten, dass das außer freier Fahrt für Reiche wenig bringt, bekamen sie Ärger mit Bürgermeister Sadiq Khan.

Dieselautos, die vor 2015 gebaut wurden, erfüllen normalerweise nicht die Anforderungen, um in der ULEZ gebührenfrei gefahren zu werden, bald also in ganz Greater London mit ca. 1500 Quadratkilometern Fläche und über acht Millionen Einwohnern. Bei Benzinern sind Autos betroffen, die 2005 oder früher gebaut wurden. Wer mit einem dieser alten Autos fahren will, muss 12,50 Pfund (14,50 Euro) pro Tag bezahlen. Wer in die Innenstadt fahren will und kein Elektroauto hat, für den wird zusätzlich die City-Maut von 15 Pfund fällig. Wer nicht genug Geld hat, um sein altes Auto zum Weiterbetrieb in weniger umweltbewussten Ländern abzustoßen und sich ein neues zu kaufen, kann sich dann das Autofahren kaum noch leisten.

Überwacht wird das Ganze automatisiert von einer Unmenge Kameras. Weil empörte Bürger diese massenhaft nachts abmontieren oder zerstören, wird deren Aussehen immer martialischer. Bürgermeister Sadiq Khan rechtfertigt die Maßnahme gern und oft mit wissenschaftlichen Gutachten, darunter mutmaßliche Gefälligkeitsgutachten, für die das Imperial College London sich vom Bürgermeisteramt gut hat bezahlen lassen.

https://dailytelegraph.pressreader.com/ ... 7870894435

Lässt sich ja einfach umgehen in dem man nicht mehr in die Region fährt mit dem Auto.
Da sieht man mal was in anderen Ländern so abgeht, hierzulande stehen ja x Autofahrer schon kurz vorm Kollaps wenn mal nur die Diskussion vom Tempolimit aufkommt.

Die jetzigen Benzinpreise in Holland betragen sich zwischen 2 € und 2,05 €
Die sollen im Jahr 2024 um 21% angehoben werden !
Vereinigtes Euro ,das ich nicht lache!

Rüdiger

TL;DR ich sehe hier (mit Ausnahme von Vixen V8) Kommentare die mit der guten und mMn richtigen Absicht der ULEZ nichts zu tun haben, sondern viele Strohmann-Agrumente

Als vermutlich immer noch (einer) der jüngste(n) TVR-Fahrer kann ich zu Umweltzonen nur sagen: klasse, weiter so!

Ich weiß zwar nicht vollumfassend, wie es in den Innenstädten 2000 ohne (Hybrid-)Elektrobusse, 1990 ohne Rußpartikelfilter, 1980 ohne Fußgängerzonen, 1970 ohne Katalysator und 1960 mit Vergasern war — ich will es aber auch nicht wissen. Die Stadt soll zum Leben da sein, nicht zum Durchfahren. Da ist doch jede Emissionsreduzierung (Lärm; Gestank; Abrieb von Reifen, Bremsen, Antriebsstrang) nur recht und ein wahrer Fortschritt. Das soll uns ja nicht davon abhalten, mit ölverschmierten Fingern aus der schnellen Kurve mit feiner Komposition aus dem Auspuff heraus zu beschleunigen

Um den plumpen Aussagen auch noch stichhaltig entgegenzutreten: mit schnellem Googlen finde ich die offizielle Seite, die ich so interpretiere: https://tfl.gov.uk/modes/driving/ultra-low-emission-zone/ulez-expansion-2023

- 9 von 10 Autos sind bereits ULEZ-kompatibel

- Für die Verschrottung der anderen 1/10 Auto gibt es für Londoner Bürger min. 2000£ Unterstützung

- Das hieße auch die Autos würden nicht in „weniger umweltbewusste Länder abgestoßen“ - und selbst wenn, wäre ja das Ziel der ULEZ, die schadstoffreichen Autos aus der Stadt zu verdrängen erreicht? Ein Trugschluss

- Wenn man davon unbedingt wieder ein Auto für die Innenstadt will, finde ich für eben diese 2000£ sogar schon ULEZ-kompatible 3er BMW der 9x-Serie

=> Mein Schluss: „Die Armen“ sind hier wohl nur ein vorgeschobenes Argument

Übrigens müssen auch die E-Autos ab 2025 die City-Maut wieder zahlen, es geht also langfristig offensichtlich um das Gesamtthema Auto

Ich hoffe doch, dass Kameras zur Überwachung benutzt werden - sollen da etwa Heerscharen an Leuten zur Kontrolle herumlaufen? Wobei das bei uns im verschlafenen Fax-Land noch passieren könnte, und die Gebühr bitte nur in bar

Zum eigentliche Kern der ganzen Geschichte, auch wenn hier so viel drumherum aufgebauscht wird: dass in Auftrag gegebene „Gutachten“, zur Zufriedenheit des Kunden auszufallen, ist wahrlich keine Überraschung. Die Nutzung halte ich nichtsdestotrotz für schlechten Stil, da stimme ich zu.
Das Ziel der Emissionsverringerung ist davon jedoch unberührt — oder will jemand behaupten, dass die Emissionen mit Auto kleiner sind als ohne?


Zu den Benzinpreisen in den Niederlanden:
Die Preise in den Niederlanden werden nicht angehoben, sondern die in Folge des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine eingesetzten Energiepreis-Subventionen laufen aus. Was das mit der EU zu tun haben soll, verstehe ich nicht
Z.B. https://www.wa.de/nordrhein-westfalen/niederlande-tanken-preise-sprit-urlaub-sparen-nrw-tankstellen-steuern-tabak-92381367.html

PS: Witzigerweise ist derjenige, der die ULEZ ursprünglich angestoßen hat kein anderer als Boris Johnson — wahrlich kein EU-Freund. Von daher ist hier der Schluss auf die EU wohl eher ein Schuss nach hinten


Viele Grüße (vom an einer stichhaltigen und vorwärtsgerichteten Diskussion interessierten), Theo

Wurde mir gestern von einem Holländer genauso erzählt!! Aber 0k !!

Ja und zu Recht.
Ausserdem eine merkwürdige Argumentation... Weil es in den Nachbarländern noch schlimmer ist, darf es hier ruhig genau so sein ??

Angesichts der wenigen Beiträge zum Thema kann ich nicht erkennen, dass hier irgendwer etwas aufbauscht. Aber Dein Beitrag ist ganz schön lang

Die Wirkung eines Tempolimits bezüglich Umwelt ist umstritten, fragt man 3 Experten gibt es 4 Meinungen. Unumstritten ist aber das es garantiert nicht schadet und keinem weh tut und trotzdem wird ein riesiges Theater drum gemacht.

Sorry, aber auch dieser Argumentation kann ich nicht folgen. Es bringt vielleicht nichts, aber es tut auch nicht weh - also machen wir es ??

Das Tempolimit ist längst kein sachlich diskutiertes Thema mehr, sondern es geht dabei doch mehr um Politik. Zwei Parteien erhoffen sich Wähler zu gewinnen, indem sie dagegen sind. Zwei andere tun das Gleiche indem sie dafür sind.
Faktisch gibt es bis auf wenige Autobahnabschnitte bereits seit langem ein Tempolimit. Jetzt kann man sich natürlich fragen, warum das überhaupt noch so heiss diskutiert wird, wenn ich ohnehin kaum noch schneller als 120 fahren kann. Theoretisch könnte man auch die letzten bestehenden Abschnitte noch mit entsprechenden Tempolimits belegen und Niemand würde merken, dass es de facto ein bundesweites Tempolimit gäbe.

Manchmal geht es aber bei solchen Diskussionen nicht um die Sache für sich genommen, sondern um die gesamte Richtung, in die die Dinge laufen.......

wieder nichts verstanden... es geht nicht drum ob es was bringt sondern nur wie viel. Mit Vernunft und Selbsteinschränkung kommen wir jedenfalls in Deutschland (und vermutlich auch sonst in Europa) umwelttechnisch keinen Millimeter voran, es helfen leider nur Gesetze und Verbote.