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Rover V8 / Öldruck niedrig
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Autor:  theStone [ Di 6. Apr 2021, 16:08 ]
Betreff des Beitrags:  Rover V8 / Öldruck niedrig

Hallo Zusammen,

brauche wieder mal Hilfe ... Ich habe letztes Jahr wegen nachstehendem Ereignis den Wagen abgestellten müssen:

War auf meiner Hausstrecke unterwegs, Auto lief prima, nicht besonders schnell gefahren, alles im Landstrassentempo nach StVO. Bei einer Ortsdurchfahrt ging plötzlich die Ödruckwarnleuchte an, Blick auf das Öldruck-Instrument: kein oder sehr wenig (weiß ich nicht mehr so genau, siehe unten) Öldruck. Auto sofort abgestellt und nach Hause schleppen lassen.

Motor: Oldsmobile Stroker 4.6 Liter, nahezu baugleich mit den frühen Rover Motoren. Gefahrene Ölsorte: 20W 50

Über den Winter habe ich dann die Ölwanne und das Timing Cover runter genommen und alle Teile die mit Öldruck zu tun haben, geprüft oder ersetzt:

- Zahnräder Ölpumpe erneuert
- Kolben Überdruckventil + Feder erneuert
- Gewinde in Deckel hergestellt und mit Schraube versehen um Öldruck mittels Anpassung der Federvorspannung einstellen zu können
- Abstände Zahnräder zu Gehöuse gemessen, waren innerhalb der Vorgaben
- Booster Platte (unterer Ölpumpendeckel aus Stahl statt Alu) Riffen raus geschliffen
- Unterer Abstand Zahnräder zu Booster Platte penibel nach Vorgaben eingestellt
- Zahnräder vor Zusammenbau vollständig in Vaseline gepackt
- Ölpumpe, Timing Cover etc mit neuen Dichtungen versehen
- Sieb vom Ölansaugrohr gereinigt und Dichtung zu Motorbock erneuert

Habe den Wagen dann heute gestartet, Warnleuchte ging aus, Öldruck ging gemäß Anzeige nicht über 5 PSI. Habe dann das Instrument geprüft und Druckluft drauf gegeben, hat voll ausgeschlagen, scheint also i. O. sein.

Bin jetzt ratlos, gemäß meinen Recherchen können es dann nur noch die Pleuel-, Kurbelwellen- oder Nockenwellenlager sein. Ich habe natürlich keine Lust wieder alles auseinander zu bauen, daher meine Frage wie man dies prüfen bzw. feststellen kann?

Habt Ihr sonst noch Ideen woran es liegen kann, dass der Öldruck so niedrig ist ...??..

Bin für jeden Tipp dankbar!


LG
Michael

Autor:  Carl [ Di 6. Apr 2021, 17:14 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Rover V8 / Öldruck niedrig

Hallo Michael,
ich würde es mal mit einem anderen Öldruckmessgerät versuchen, bevor du weiteres unternimmst.
Ab 20€ in der Bucht, die Zeit und das Geld wäre mir eine zweite "Meinung" wert.
Bevor du irgendwas auseinandernimmst oder dich von den Zweifeln quälen läßt.
Ich denke, du hast keinen Winterreifensatz für das Auto ;) , die Zeit drängt also gerade nicht.
Jrooß Kalle

Autor:  theStone [ Di 6. Apr 2021, 17:59 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Rover V8 / Öldruck niedrig

Hallo Kalle,

ja, habe heute Mittag direkt eines bestellt, bin mal gespannt was das Gerät dann misst ....


Beste Grüße
Michael

Autor:  Vixen V8 [ Di 6. Apr 2021, 18:53 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Rover V8 / Öldruck niedrig

Wie ist denn die Verbindung vom Ölkreislauf zum Instrument gemacht? Ist die Leitung eventuell irgendwo undicht oder verstopft?

Autor:  theStone [ Di 6. Apr 2021, 19:57 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Rover V8 / Öldruck niedrig

Hallo Axel,

habe an der Ölpumpe eine Öffnung wo ich mittels Y-Adapter sowohl den Öldruckschalter als den Schlauch für das manuelle Öldruckinstrument angeschlossen habe.

Den Y-Adapter habe ich heute ausgebaut und gereinigt, ist natürlich theoretisch denkbar dass der Kunststoffschlauch irgendwo eine Verstopfung oder Leck hat. Werde ich mal prüfen

Wie verhält sich das den mit den Lagern? Wieso sind diese für den Öldruck verantwortlich, habe ich bisher nicht kapiert.

Danke
Michael

Autor:  Carl [ Di 6. Apr 2021, 21:03 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Rover V8 / Öldruck niedrig

Hallo Michael,
einer kleiner Crashkurs ;) .
In den 4T-Verbrennungsmotoren verwendet man üblicherweise hydrodynamische Gleitlager. Das heißt die Lager haben ein Einbauspiel, daß auch für die Abdichtung bzw. den gesteuerten Durchfluss wichtig ist. Durch zentrale Bohrungen wir Öl in das Lager eingebracht. Das Lager ist auf bestimmte Förderdrücke eingestellt, zu niedriger ist genauso schädlich wie zu hoher Druck.
Jetzt kommen wir zum Wassersport, dem Surven :mrgreen: ..... oder Aquaplaning ist hier erwünscht :mrgreen: .
Wenn die Welle sich dreht wird das Öl mitgenommen und bildet einen Schmierkeil auf dem die Welle im Lager schwimmt, dabei berühren sich die Metalle nicht, der Verschleiß findet ideal nur im Öl statt.
Schwierige Verschleißsituationen sind der Kaltstart, zu hoher Verbrennungsdruck z.B. durch Klopfen, Konstruktions- oder Montagefehler und ....... und.
Ist die weiche Laufschicht der Lagerschalen verschlissen fließt zu viel Öl aus dem Lager, der Förderdruck sinkt und die Ölversorgung ist nicht mehr gewährleistet, kurz danach kommt bei einem Pleuellagerschaden, das ist das übliche Fehlerbild, das harte unüberhörbare harte Klackern, grgrgrgrgrgr. Das wars dann :cry: .
Hier ein kleines Studienprogramm :)
https://www.kfz-tech.de/Biblio/Schmieru ... ierung.htm
Zum Öl-Voodoo und den wilden Ölideologien schreib ich mal nix :| :lol:
Jrooß Kalle

Autor:  asteinha [ Mi 7. Apr 2021, 07:35 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Rover V8 / Öldruck niedrig

Hallo Michael,

unabhängig vom Öldruck hast Du aber kein "Klackern" oder ähnliche Geräusche, die auf zu niedrigen Öldruck hinweisen?

Bei den Rovermotoren muss man beim Ölwechsel aufpassen, dass dies schnell gemacht wird, also nicht lange ohne Öl stehen läßt, da es sonst passieren kann, dass die Ölpumpe leer läuft und danach keinen Druck mehr aufbaut. Wenn dass passiert , soll es helfen Fett in die Pumpe zu geben, damit der Druck wieder aufgebaut wird...

Autor:  waxx71 [ Mi 7. Apr 2021, 07:45 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Rover V8 / Öldruck niedrig

Hallo Michael,

den Ölverlust durch zu viel Spiel in den Lagern bzw. Verschleiß (wie von Carl super erklärt) würde ich erstmal nicht vermuten, da das nicht innerhalb einer „Ortdurchfahrt“ passiert, sondern sich eher über einen gewissen Zeitraum andeutet.

Im Buch von Lloyd zum Rover V8 schreiben sie auch, dass die Bohrung im Block und Kopf des RV8 zur Ölversorgung der Kipphebel viel zu groß ist und man diese von 4.6mm auf ca. 1.5-2mm verkleinern sollte. Damit wird die Kipphebelwelle immer noch ausreichend geschmiert und es steht mehr Öl / Öldruck zur Versorgung von Kurbel- und Nockenwelle zur Verfügung.
Aber das nur nebenbei ...

Mein Öldruckanzeigeinstrument hat mich vor 2 Jahren auch echt verunsichert. Der angezeigte Öldruck ist bei Volllast immer auf NULL abgesackt um sich anschließend wieder langsam aufzubauen.
Ein Tausch des Gebers hat alles wieder ins rechte Lot gerückt und seitdem ist der Öldruck stabil und meine Nerven beruhigt.
Ich drücke dir die Daumen, dass du mit dem neuen Geber auch wieder beruhigt fahren kannst, denn ansonsten hast du alles Mögliche getan bzw. ersetzt.

Autor:  Vixen V8 [ Mi 7. Apr 2021, 07:57 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Rover V8 / Öldruck niedrig

Leere Ölpumpe ist nicht das Problem, Michael hat ja geschrieben dass er die Pumpe mit Vaseline gefüllt hat.

Ein Geber für den Öldruck ist nicht vorhanden soweit ich Michael verstanden habe, es ist eine mechanische Anzeige mit einer Druckleitung. Hilfreich wären hier vielleicht auch mal ein paar Fotos von den entscheidenden Stellen.

Der Rover V8 hat einen sehr niedrigen Öldruck, dafür wohl eine höhere Fördermenge. Man muss an einem seit 50 Jahren laufenden Motor sicher keine konstruktiven Veränderungen mehr machen um an der Schmierung was zu "optimieren".
Richtig ist auf jeden Fall das es keinen spontanen Verschleiß gibt. Wenn sich der Öldruck schlagartig ändert (laut Anzeige) und sonst nichts auffälliges zu hören ist würde ich erst mal auf einen Fehler in der Anzeige bzw. den zugehörigen Leitungen tippen.

Autor:  micha.m [ Mi 7. Apr 2021, 17:01 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Rover V8 / Öldruck niedrig

erst mal das insturment gegen ein mechanisches mit steigrohr tauschen.

aber nach deinem ursprungsfehlerbild warst du aber auch nachlässig nicht mal die haupt und pleullagerdeckel zu lösen wenn du eh schon die ölwanne runter hattest.

sollte das instrument nicht die besserung bringen...hilfts nichts: ölwanne runter, lagerdeckel lösen....aber bitte dann alle.

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