Wärmeschutzschild & Isolierung für TVR z.B. Chimaera & Griffith und den nicht genannten
Direkt vorweg gesagt, das dieses ist ein Thema ist, was sich nach dem persönlichen Anspruch des Fahrers/Halters, der Nutzung des Fahrzeuges und den gemessenen Temperaturen sowie dem Zeitpunkt richtet. Der beste Zeitpunkt ist der zur Restauration. Die Hitze und Wärme baut sich im Fahrzeug unterschiedlich auf und zeigt verschiedenartige Auswirkungen, so dass denen auch mit unter- schiedlichen Methoden und Materialien entgegenzuarbeiten ist, will man nicht im eigenen „Saft“ braten.
Durch die Erzeugung und dem Verlauf bedingt ist die größte Hitze am Motor dann an den Auspuffkrümmern über die pre-cat´s und den Kats und über den gesamten Verlauf des Abgasanlage sowie der Motorkühlung.
Letzter kann man am wenigsten beeinflussen, da diese für den Motor lebenswichtig ist. Auch ist eine diesbezüglicher Eingriff in den Motor unrealistisch. Also arbeiten wir an den Symptomen um Linderung zu schaffen.
Beispiel TVR – Chimarea :
GFK-Karosse auf Gitterrohrrahmen mit 4,0 bis 5,0 ltr. V8 Motoren. Deren Abgasanlage verläuft direkt nach den Zylinderköpfen und den Abgaskrümmern und „pre-cats“ nur ein paar Zentimeter von dem Fahrgastzellenfußraum entlang in entgegengesetzter Richtung d.h. erst einmal von hinten nach vorne im Abstand von ein paar Millimeter vom Gitterrohrrahmen, Fahrwerks-/ und Stoßdämpferbuchsen.
Werkseitig ist hier ein „heat shield“ aus Alu kaschierter Glasfaser von 0,8mm Materialstärke verwendet worden die auf der 3-4mm (eher weniger) GFK-Karosse aufgebracht wurde.
Die 4 Krümmer pro Seite vereinigen sich nach 20 cm in einem „pre-cat“ und knicken dann nach ca. 50 cm parallelen Verlauf zum Fußraum ab zur Fahrzeugmitte um dann am Kat Anschluss zu finden.
Es trennen also den Fußraum von den 4-600°C heizen Krümmern/pre-cat´s 5-8 cm Luft + 0,8 mm „Hitzeschild + 3-4 mm GFK-Material. Wahrlich nicht zu viel auf einen Abstand von ½ Meter zu einem Hochleistungs- Heizkörper.
Der Kat selber ist direkt vor dem Wasserkühler angebracht was für dessen Wärmeabfuhr auch Sinn macht. Nur wenn die Lüftersteuerung anschaltet und vom Wasserkühler die ca. +80°C vorgeheizte Ansaugluft auf den auch mehreren 4-600°C heißen Kat trifft und sich vereinen herrschen im Motorraum wahrlich „Saunatemperaturen“ die dann getrieben durch die Lüfter, die auch mehreren hundert m³/h Luftdurchsatz produzieren, wieder auf die nicht gerade üppigen „fire wall" treffen.
Die Engländer waren schon weitsichtig diesem Karosserieteil diesen Namen „fire wall“ bereits zum Beginn der Autoära zu geben. Ob sie damals schon von TVR geträumt haben?
Es dauert nicht als zu lange dann ist sie drin die kapazitive Wärme im Material und auch im Fahrgastraum.
Nun geht der Verlauf der Abgasanlage dann von vorne mittig ab Kat zu der LH-Seite (auch bei RHD-Fahrzeugen) direkt am Gitterrohr-Rahmen auf dem ja die GFK-Karosse aufsitzt mit den schon genannten 3-4 mm Materialstärke. Über den ganzen Verlauf der Abgasanlage trennen die GFK-Wände nur ein paar Zentimeter. Und wenn auch manche Rohre des Rahmen etwas Schutz von den Wärmestrahlen bieten hält dieses nicht lange denn auch die heizen sich auf und leiten dann die Wärme weiter.
Die Abgasanlage bzw. dessen dickes Rohr mündet dann in Höhe der Fahrgastober schenkels in den Auspufftopf welcher selber auch über ca. 50cm parallel verläuft und gleichzeitig mit dem Fahrgastgesäßen abschließt. Nun aber mit 2 Endrohren fahrzeugmittig weiterverläuft -der Auspuff nicht das Gesäß-. Besonders muß darauf hingewiesen werden, dass der Auspufftopf von unten ebenso über 50cm von einer Platte mit zwei relativ kleinen Löchern abgedeckt wird, so das die Hitze kaum eine andere Chance hat wie als Sitz- und Fußbodenheizung für die Fahrgäste zum Einsatz zu kommen.
Im Winter o.k. Aber im Sommer bei offenen Dach und über +30°C im Schatten in der Stadt bei „stop and go“ ?!! Ich meine den Sommer 2002 vom 02.06. auf den 03.06. in Deutschland. Nein dort ist dann kein Schalter der einen davor schützt und eine Klimaanlage ....gut... die hilft aber die Sitz-/und Bodenheizung bleibt dann trotzdem fortwährend und flächendeckend in Funktion.
Bringen wir die Abgasanlage zum Ende. Nachdem diese dann den Bereich des Differentials und den Radkastenausbuchtung sowie den Gelenkwellen und dortiger Frischluftzufuhr mit zwei Rohren fahrzeugmittig passiert hat, verläuft sie mit dem Rest von 50 cm und deren Restwärme von ca. +130°C und auch mehr in ca. 3 cm Abstand unter dem Kofferraumboden ohne Hitzeschild entlang und sorgt dort für eine leichte Aufwärmung des Einkaufes.
Die Folge für das GFK/GRP bei zu hoher Hitze ist kurz genannt. Es verglast, versprödet. Ich kenne nicht die Wahl von TVR bezüglich des Harzes. Aber heutige diesbezügliche Hochleistungsharze liegen für die Glasübergangsgrenztemperatur bei ca. +200°C und hochtemperatur Epoxyde bei ca.+300°C die es aber erst seit ca. 3-4 Jahren gibt und extrem teuer sind. Standard Harze liegen bei ca. +130-150°C.
Was könnte man gegen die Hitze tun ?
Vom Isolieren der Abgasanlage ist abzuraten, denn die braucht auch Kühlung und diese würde auch dazu führen, dass sich die Hitze im Austrittsbereich des Motors staut. Wenn man nicht aufpasst kann das bis zum Motorschaden führen. Hier bitte nicht den Rennsport als Vergleich heranziehen denn dort ist der Verlust der Motoren eingeplant !
Doch bitte ich mich nicht falsch zu verstehen.....ich mag diese Autos.... aber ein bisschen brauchen die halt doch an Verbesserungen bzw. Kühlung.
Um direkt das Ziel anzusprechen, es kommt auf das Delta an. D.h. die möglichst lange Aufrechterhaltung des Temperaturunterschiedes zwischen Fahrgastraum und Motorraum sowie Chassistunnel. Oder der Reduzierung der aufkommenden Hitze
Eine Isolierung hilft doch ohne deren Kühlung von min. einer Seite nimmt diese ebenfalls an Temperatur zu und leitet die dann weiter.
Also bei „stop and go“ im Sommer im Stau innerstädtisch oder auf der Autobahn kein langes Vergnügen.
Eine Temperaturbarriere kommt da in den Sinn. Nein....... aber sicher kein Peltier- Thermoelement ausgerichtet mit der Kühlseite angebracht zur Fahrgastzelle denn das wäre ein hoffungsloser Versuch.
Mann müsste theoretisch im Motorraum eine Trennwand schaffen und dann zwischen den Wänden kühlere Außen-/Frischluft fluten lassen. Oder man flutet den Motorraum gezielt mit kühler Frischluft. Nein.....die vom Kühler kommt ist doch schon ca. +80°C heiß.
Eine Zwischenwand müsste platzsparend, leicht aber auch stabil gegenüber Motor- reinigungsgeräten gestaltet sein.
Ebenso wäre eine zusätzliche Belüftung bzw. Ablüftung im Motorraum sinnvoll welche direkt die größten Hitzequellen = Krümmer + pre-cats mit kühlerer Frischluft von außen bestrahlt wenn es notwendig wird oder es der Fahrer es wünscht .
Die Auspuffanlage sollte im unteren Verlauf eine obere Abschirmung erhalten um deren Strahlungswärme nach oben und zu den Seiten hin zu reduzieren. Diese sollte leicht und stabil ausgelegt sein. Die Karosse sollte über den gesamten Verlauf der Fahrgastzelle und ggf. des Kofferraumes zum gegenüberliegenden Chassis eine wärme – reflektierende und dämmende Isolation erhalten welche ebenfalls leicht sein sollte.
Abgestuft wie bei Gefahrenklassen bedeutet das :
1.) Im Motorraum ist die höchste Hitzebelastung also muß auch der dort gegenüberliegende Fahrgastraum besonders geschützt werden, als auch das Material der Karosse umd einer Versprödung/Verglasung -sofern nicht achon passiert- entgegen zu wirken.
2.) Frische kühle Luft zuführen und warme Luft verdrängen.
3.) Den ganzen Verlauf der Abgasanlage sollte diese soweit möglich ein Wärmeschutz- Schild überlagern. Gleiches gilt für die forderen oberen Buchsen vom Fahrwerk und Stopßdämpfern um deren Ausglühen/Verhärten zu verhindern. 4.) Die Karosserie braucht eine hitze reflektierende + dämmende Isolierung in den Tunneln 5.) Das Blech welches stabilisiert und den Auspufftopf trägt verbessern und zwar so das es mehr Luft durchlässt anstatt abhält.
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