TVR Forum

Hab das Problem ja mit umwickeln mit Malerkrepp gelöst weil niemand genau wusste was ich suchte.
Seit etwa 5.000 fahr- und schaltintensiven Kilometern sitz noch immer alles bombenfest.

Bastellösung, aber funktioniert. Und wenn was "lässt" ist trotzdem nichts kaputt, nur wieder mehr Spiel.
Muss da noch eine "Buchse" suchen die passt.

Schöne Grüsse
Alex

Hallo
So sieht es also bei mir aus:

Nach dem Kauf meines V8S und folgenden 3 Wochen herrlicher Fahrerlebnisse mit zugegebenermassen etwas
"schwergängiger" Schaltung, endete ich in mehreren unangenehmen Situationen mit nicht mehr schaltbarem 2. Gang,
Schwierigkeiten beim 3. Gang und einem Rückwärtsgang, der sich nicht mehr lösen liess.
Das vernichtende Urteil nach einer Probefahrt eines schweizer TVR-Spezialisten => LT77 raus - T5 rein! Kostenpunkt: min.
CHF 10'000.--!!!

Die in einem anderen Thread berichtete Kühlsystem-Sanierungs-Geschichte führte zu gröberen Arbeiten im Motorraum, der
sehr ärgerliche Abriss meiner rechten Achillessehne erzwang den totalen Stillstand der begonnenen Arbeiten und meinen
Kopf zum intensiven Nachdenken und Erforschen der Gründe, was mit dem Getriebe eigentlich los ist. So steckte ich also
mitten in meiner Leidenschaft als "SChrauber", der nicht primär wissen will, wer ihm das Problem löst, sondern "Wie
funktioniert das eigentlich - warum ist es kaputt gegangen - wie kann ich das Problem möglichst selber lösen?

Aufgrund der Seriennummer des Getriebes und Kontakt mit Dave Ashcroft in England:

http://www.ashcroft-transmissions.co.uk ... boxes.html

weiss ich nun, dass es sich um ein "Suffix H" - Getriebe, der letzten Serie des LT77, auch als LT77S bezeichnetes Getriebe
von 1994 handelt. Es beinhaltet also die letzten Entwicklungsstufen/Leistungsverbesserungen, krankt aber immer noch
daran, dass es sich etwas "hakelig" schalten lässt.
Es gibt Fachleute, die LT77 als Fehlentwicklung bezeichnen, andere wiederum anerkennen seine Robustheit, und wir TVR-
V8S-Freunde und einige Fahrer früher Chimaeras und Griffiths stehen dazwischen und auch irgendwie alleine gelassen,
wenn dann eben die genannten Probleme auftauchen.

Also, mit Schraubenzieher, Schraubenschlüssel und Handlampe bewaffnet Platz nehmen im bequemen Ledersessel, und
Konsole abbauen, Gummisack entfernen und da sieht es dann erstmal so aus.

Feststellung: "Das Steuergehäuse ist extrem kurz => wo gibt es das denn sonst noch?

Das Internet ist gross und weit verzweigt. Irgendwann zeigte sich dann, dass diese kurze Bauweise nur im Rover "Sherpa",
dort mit gusseisernem Gehäuse und geradem Schaltstock, sowie, man höre und staune, im Jaguar XJ6 4,2 lt. Handschalter
(extrem selten), verbaut wurde.
Soweit so gut. die Demontage des Schaltstockes eröffnete diesen Einblick. Sehr schön zu sehen auch die, als EINE Möglichkeit
für Schaltprobleme verantwortlichen "Rubber-bushes" (bei ACS erhältlich), die schon mal verbröseln und dann lottert das
ganze Steuergehäuse!

Siehe auch:


und zeigt, dass sich am Eingriffspunkt des Schaltstocke in die Schubstange ein Kugelgelenk (Bronzekugel) befindet, mit
einem Innendurchmesser von 16mm.
Hier der Schaltstock und die Ausgleichsfedern => bei dieser Bauweise müssen diese nicht nur den Pendelausgleich für die
neutrale Schaltstockposition zwischen 3. und 4. Gang bewerkstelligen, sondern auch die vertikale Fixierung, bzw. den
Gegendruck beim Hochziehen für den Rückwärtsgang übernehmen. Die sonst übliche, auch beim MG RV8 verwendete
"Niederhalte - Glocke" entfällt. Hier sieht man auch, dass das untere Ende des SChaltstockes mit einem parallelen Zapfen in
das untenliegende Kugelgelenk eingreifft. Der Aussendurchmesser dieses Zapfens misst jedoch nur 10,2 mm !!!!!!!

Dafür bewirkt die abgewinkelte, seitliche Sperrlasche als Sicherung dafür, dass beim schnellen Schalten in den ersten Gang
nicht irrtümlich der Rückwärtsgang geschaltet wird.



Was ist den nun passiert?
Offensichtlich befand sich ursprünglich in das untere Kugelgelenk eingepresst(?) eine Nylonbüchse, welche die Differenz von
16 mm (Kugel, innen) und 10,2 mm (unterer Schaltzapfen des Schaltstockes) ausgeglichen hat => diese scheint sich verabschiedet
zu haben. Dadurch ein viel zu grosses Spiel im Schaltstock und die "Murkserei" hatt ein heftiges Ende.
Als Resultierende aus diesem Debakel verklemmte dann schon mal der Schaltstock im Bereich Rückwärts- und 2. Gang, was
zu der folgenden Beschädigung der seitlichen Schaltstockführung führte.


Das Ende der Geschicht => ich weiss es nicht!

Mein jetziges Problem besteht darin, dass diese besondere Konstruktion vermutlich von TVR intern und ausschliesslich für
den V8S hergestellt wurde.
Bei ca. 430 hergestellten V8S - Modellen => wer stellt diese Ersatzteile für so wenige Fahrzeuge her? Wer hat dieses Problem schon
erfolgreich gelöst?

Wenn das nun schon bei Alex und mir geschehen ist, wann folgen da die anderen V8S?
Ich wünsche Euch allen, dass es noch lange dauern wird .

Entschuldigt bitte, dass es eine etwas längere Geschichte geworden ist.

Grüsse an alle
Thomas

Mensch Thomas, da kann ja wirklich noch was auf uns alle zukommen.......
Mir fällt da gerade noch was ein, der absolute Landy Schrauber . ....und für seine individuellen Lösungen bekannt:

Landypoint GmbH
Geschäftsführer: Urs Stiegler
Neidingerstraße 41
D-88631 Beuron-Neidingen

Tel.: 0049 (0)7579 / 92 11 0
Fax: 0049 (0)7579 / 92 11 22
Mobil: 0049 (0)172 / 7 41 54 83
eMail: info@landypoint.com

Ruf doch Urs mal an, vielleicht hat er ne Idee oder kennt einen Getriebespezialisten der das lösen kann.
Die Jungs sind echt fit rund um den Rover.

_________________
Viele Grüße
Marco

Hallo zusammen,

die Lösung ist doch simpel.

Aus einem (noch) intakten Getriebe die Nylonbuchse rausnehmen und neue Buchsen aus Rohmateterial drehen lassen. Das kann jeder Betrieb, der eine Drehbank hat und kostet micht die Welt. Irgendjemand im Forum wird ja wohl noch eine Buchse haben, die als Muster taugt.

Beste Grüße,
Stephan

Unter Nylon verstehen Polyethylen ( PE 1000 z.B )


Würde wenn man nachfertigt, was in der Tat kein großes Können darstellt, den Werkstoff POM benutzen.
Hat generell bessere Belastungseigenschaften. Aus dem werden z B auch belastungsfähige Zahnräder hergestellt.

Material INFO
POM zeichnet sich durch hohe Festigkeit, Härte und Steifigkeit in einem weiten Temperaturbereich aus. Es behält seine hohe Zähigkeit bis −40 °C, weist eine hohe Abriebfestigkeit, einen niedrigen Reibungskoeffizienten, eine hohe Wärmeformbeständigkeit, gute Gleiteigenschaften, gute elektrische und dielektrische Eigenschaften sowie eine geringe Wasseraufnahme auf und kann in vielen Fällen Metalle ersetzen. Die Eigenfarbe ist wegen der hohen Kristallinität opak weiß, aber das Material ist in allen Farben gedeckt einfärbbar. POM hat eine Dichte von \rho = 1,410 bis 1,420 g/cm3[4] und ist für Gebrauchstemperaturen bis 130 °C geeignet.

Bei hohen Verarbeitungstemperaturen über 220 °C oder beim Verbrennen beginnt POM sich thermisch zu zersetzen. Es bildet sich u. a. wieder freies Formaldehyd, welches einen erkennbaren, reizenden Geruch entwickelt. Dies ist nicht nur negativ zu sehen; im Vergleich zu anderen technischen Kunststoffen ist dadurch sehr leicht erkennbar, wenn das Material falsch verarbeitet wird. Aufgrund von Anforderungen aus der Automobilindustrie, die Emissionen innerhalb eines Fahrzeuges zu senken, entwickeln POM-Hersteller emissionsarme (sog. formaldehydreduzierte) Typen

Gruß
Olaf

Also, bevor das Ganze in einer grossen Demontage/Montage - Mess - und Drehaktion ausufert, hier die freudige Mitteilung, dass ich heute, nach gefühlten 300 km
und fürchterlichem Regen, fündig geworden bin:

Meine Vermutung war richtig, dass der Jaguar Xj6 4,2, Handschalter Serie 3 => für mich einer der schönsten



die gleiche Getriebe - Schaltbox hatte, wie unser V8S - kurz und knackig!

Bei einem, mir bis anhin unbekannten Jaguar - Spezielisten in der Innerschweiz, der die alten Manuals noch nicht verbrannt hat, fand ich die folgenden Abbildungen:



Auf dem rechten Bild, oben recht sind die zwei Varianten abgebildet (1 eingekreist = First Type, 2 eingekreist = Second Type).
Alle Teile, die als Second type bezeichnet sind, entsprechen dem Modell, welches wir in unseren TVR V8S haben.

EAC 3154 = eingepresstes Kugelgelenk (Bronze)
EAC3152 = Kunststoffhülse
EAC 3155 = Sprengring

Auf dem zweiten Bild rechts sieht man die Befestigung/ Abstützung der Schaltbox => identisch mit dem V8S



Ich habe diese Teile mal für mich bestellt und bin gespannt, was da kommt. Sowie sie bei mir auf dem Tisch liegen werde ich Euch informieren - kann etwas dauern,
da "OH DU FRÖHLICHE" und "PROST - PROST" dazwischen liegen.

Gruss

Thomas

Danke Thomas für die vielen Infos, wenn man jetzt mal laut weiter denkt könnte man ja sich noch nen XJ6 mit Schaltgetriebe in die Garage stellen....

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Viele Grüße
Marco

Hallo Thomas,
mein früher Griff (1991/92) sollte dann auch das LT77 haben oder?

meine Schaltung zickt nur ein wenig zwischen 2tem und 3tem. Könnte also den beiden Problemen - bushes und Hülse/Buchse entsprechen.
Wenn du mir die Daten der Hülse mailst kann ich einige Hülsen drehen für alle FrühGriffs und V8S!


Gruß
Frank

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Beste angeln-sächsische Grüße
Best regards
Frank

Hallo Frank

Vielen Dank für Dein Angebot, o.g. Hülsen anzufertigen.

Wie oben erwähnt, habe ich das Teil aus dem Jaguar Manual bestellt und schau mir das erst einmal an. Vermutlich wird es passen, dann ist das der einfachste Weg.

Dass Du das LT77 drin hast ist ziemlich sicher, da das T5 erst ab 1994 eingebaut wurde.

Ob Du in Deinem LT77 aber die gleiche Kugelgelenk-Konstruktion hast (siehe 1. Explosionszeichnung von Jaguar => "First Type" oder "Second Type") ist eine ganz andere Frage. Um diese sicher zu beantworten hilf nur "Aufmachen und nachschauen" und bitte Foto machen von den sichtbaren Details.

Steve Heath erwähnt in "The TVR Griffith and Chimaera" nur, dass die frühen Griffiths das gleiche LT77 haben wie der V8S. Über dieses Detail schweigt er sich leider auch in seinem Buch "The TVR S series" aus.

Gruss
Thomas

Schöner Gedanke => sofort auf die Wunschliste an den Herrn "Fröhlich", der kommt ja bald. Aber weise ihn bitte darauf hin, dass er gleich zur Garage hereinkommen soll - im Kamin wird es etwas eng!!!!!

Vielleicht klappt aber auch erst nächstes Jahr, oder übernächstes, oder über-übernächstes oder ........
weil seeeehr selten!

Vielleicht hilft aber auch "beten" => natürlich nur vor, bzw. nach der TVR-Ausfahrt, da das Fahren mit gefalteten Händen zu ernsthaften Situationen führen könnte.

Denke aber auch daran, dass alleine der "Wunsch" schon der Beginn von neuen Problemen werden kann.

In diesem Sinne ~> Frohes Fest und nicht traurig sein, wenn es nicht klappt.

Thomas